Dienstag, 18. August 2009

Der Skorpionkönig der Unterwelt

• • • Und noch eine Filmbesprechung: diesmal »Underworld: Rise of the Lycans«, also den dritten Underworld-Film, der eine Episode vor dem ersten Film erzählt.
• • • Ja, ich habe bewusst geschrieben »eine Episode« und nicht »die Vorgeschichte«, weil die Handlung ein Ausschnitt aus der Vorgeschichte von »Underworld« ist. Dieses Prequel ist schön und ohne grosse optische Schnitzer produziert ... dafür hapert es aber am Plot und an der Handlungsgestaltung.
• • • »Aufstand der Lycaner« heisst der deutsche Untertitel und genau das wird dargestellt - Werwölfe werden von Vampiren in einer nicht näher benannten Vergangenheit an einem nicht näher benannten Ort unterdrückt und brechen aus der Festung der Vampire aus. Das Ganze wird zwar in einem tollen Vampirfestungs-Set inszeniert, aber darüber hinaus gibt es kaum Szenen, die nicht im Studio bzw. der Vampirburg spielen (sicher auch, um das Film-Budget überschaubar zu halten). Ergo läuft die Handlung nach dem Motto »Raus aus der festung, wieder rein (um noch mehr zu befreien) und wieder raus aus der Festung«. Das ist alles gut geschauspielert und auch die Special Effects sind cool (wenn auch nicht so gut wie in den beiden Vorgängern ... da hatten die Macher wohl weniger Geld). Trotzdem wollte sich bei mir keine echte, tiefe Begeisterung einstellen. Irgendwie ist dieser Film in der Underworld-Reihe das, was »The Scorpion King« für die Mumien-Filme ist - nettes Beiwerk, hübsche Szenen, coole Optik, aber für das Underworld-Universum vollkommen unerheblich.
• • • Ich hätte mir neue Elemente gewünscht - auch und gerade handlungstechnisch. Statt dessen erlebe ich schöne Bilder, aber keinerlei Innovation und Erweiterung der Gesamthandlung. Schade, viele Möglichkeiten vertan. Daher: für nebenher mal gucken okay, aber für den Samstag-Abend-Mega-Hammer-Film-Abend nicht geeignet.

Sonntag, 16. August 2009

Krabat

• • • Endlich hab ich »Krabat« gesehen - und was soll ich sagen: ich bin begeistert. Richtig begeistert. Endlich mal ne deutsche Fantasy-Produktion eines deutschen Stoffes mit deutschen Schauspielern auf richtig grandiosem Niveau!
• • • Es ist endlos her, dass ich den Roman von Otfried Preussler gelesen habe - und doch habe ich in jeder Szene innerlich jubiliert. Genau so, ja, so. So setzt man einen Roman um. Punktlandung fürs Skript.
• • • Und dann die Darsteller. Ja, Daniel Brühl ist toll - aber die anderen Schauspieler sind ebenso grandios. »Breathtaking« würde der USAner sagen. Echt, Leute: grosses Kino!
• • • Daher: unbedingt gucken! Kaufen! Krabat-Umsatz machen ... damit wir solche Filme auch künftig erleben dürfen!

Zwangsjacken-Unterhaltung

• • • Ich mag mitunter Anime-Filme oder -Serien. »Mitunter« deswegen, weil ich die meisten gar nicht mag. Von »Sailor Moon« krieg' ich Ausschlag und von ganz vielen anderen Serien, deren Namen ich gaanz schnell vergesse, postpubertäre Akne.
• • • Mitunter-manchmal finde ich dann halt was Interessantes. So entdeckte ich »Akira« und »Ghost in the Shell«, so fand ich »Tsubasa« richtig schön, und so stolperte ich auch über »Strait Jacket«.
• • • Ursprünglich war »Strait Jacket« eine Manga-Comic-Serie, die dann in einen Dreiteiler fürs TV umgesetzt wurde. Die drei Episoden zusammengefasst ich einen etwa 74-minütigen Animationsfilm kann man auf DVD erwerben bzw. gucken. Letzteres tat ich.
• • • Mir hats gefallen. Ich fühlte mich gut unterhalten. Zwar waren mir einige Elemente zu anime-haft (der Anti-Held, die weibliche Hauptfigur, das Kind) und der Background hätte ein paar Minuten mehr Fluff gebrauchen können (warum funktioniert diese »Magie« überhaupt usw.), aber alles in Allem war »Strait Jacket« unterhaltsam und seine 1,20 Euro pro Kalendertag DVD-Leihgebühr durchaus wert.

Einschlaflektüre

• • • Ich habe kuriose Angewohnheiten. Wer mich kennt, der weiss und schätzt das durchaus ein bisschen. Eine dieser liebevollen Macken ist es, ständig wechselnde Einschlaflektüren zu haben.
• • • Zum Einschlafen lese ich ungern an dem Roman weiter, an dem ich sonst tagsüber lese. Ich mag quasi One-Night-Stand-Bettlektüren. Bücher, die ich einmal zum einschlafen nutze und danach wieder ins Regal zurück stelle oder die ich danach tagsüber weiterlese.
• • • Letzte Nacht war mein Betthupferl der »MERIAN live!« über Mailand (und das Ausrufezeichen nach dem »live« ist sicherlich gaanz wichtig). Im Zuge einer fast schon trashig zu nennenden Schreibidee wollte ich mir Mailand mal als potenziellen Handlungsort für eine Geschichte angucken. Und wie das bei einem One-Night-Stand so ist - man kann jede Menge lernen, interessant ist es obendrein und »danach« ist so ein angenehm müdes Gefühl vorhanden, mit dem man gerne einschläft ...