Mittwoch, 23. März 2011

Leipziger Nachlese allüberall

• • • »Nach der Messe« ist für den Genre-Autoren »vor dem Messebericht«: Allüberall, in allen Autoren-Blogs, schlagen derzeit die Berichte über die Leipziger Buchmesse auf. Schon will ich mit dem Gedanken Ne, die lese ich aber echt nicht alle! reagieren ... da wird mir bewusst: Ich bemerke diese Vielzahl an Berichten vor allem, weil ich mitten drin und irgendwie auch dabei bin. Und dann setze ich mich hin und tippe selbst einen Messebericht.
• • • Meine Planung für Leipzig dieses Jahr sah ganz anders aus. Hatte ich mich letztes Jahr im Januar das Wadenbein gebrochen und die Buchmesse im Rollstuhl besucht, so wollte ich diesmal Mittwoch anreisen und vier Tage in Ruhe über die Messe schlendern. Alles kam anders, ich musste umplanen und schließlich absolvierte ich an einem Tag zweimal die Strecke Berlin-Leipzig (dankenswerterweise als Mitfahrer) und ein »Wir packen alle Termine und Vorhaben von vier Tagen in einen Tag«-Programm am zurückliegenden Samstag.
• • • Morgens um 6 Uhr aufstehen, 10 nach 7 Uhr Abfahrt mit Gudrun Hirche (Verlegerin/Hexentor-Verlag), 10 Uhr Kampf gegen die Cosplay-Massen. Gegen halb Elf begann mein Gang durch die Gänge, durchquerte ich die Hallen und sprach jede Menge Leute. In den folgenden sieben Stunden lagen die Verlage Fabylon, Schüppler, Elysion Books, P&B, VPM (Perry Rhodan), Querverlag Berlin, Satyr Verlag und einige mehr sowie der Stand des Rollenspielprojekts Nexus Berlin/Projekt Odyssee auf meinem Weg durch die Hallen. Und irgendwann zwischendrin verdrückte ich ein handgeklöppeltes Schinkenbrötchen.
• • • Viele KollegInnen und BekanntInnen sah ich nur im Vorübergehen bzw. auf Distanz, andere konnte ich kurz sprechen und mich austauschen. Eben diese Gespräche machten für mich diesen Tag aus und ich bin total superheftig dankbar dafür.
• • • Kurz nach 18 Uhr nahm mich Volker Surmann vom Satyr Verlag mit zurück nach Berlin, halb Neun Uhr abends saß ich dann zuhause am Computer und war gemütlich erschlagen. Dieser eine Messetag (und auch das Schreiben dieser Zeilen) machten mir deutlich: So langsam bin ich nicht nur mitten drin in diesem Metier, sondern auch ein wenig mit dabei. Und dem Schicksal bin ich verbunden, nach und nach immer mehr in Verbindung zu sein mit Anderen, die auch was rund ums Schreiben machen.

Sonntag, 20. März 2011

Einsame Entscheidung

• • • Ich habe derzeit gut zu tun, auch gerade nach dem Besuch der Leipziger Buchmesse. Und wie das manchmal so ist: Die Menge an Arbeit erfordert eine erwachsene Entscheidung von mir.
• • • Am 9. und 10. April findet in Dortmund der DORT.con statt, eine Science Fiction Convention mit stets sehr inspirierenden Ehrengästen. Mein inneres Spielkind, das gleichzeitig auch ein sehr begeisterter SF-Fan ist, ruft natürlich seit Monaten schon: »Ja, ich will da hin. Das wird toll!«. Entsprechend habe ich mich vor einiger Zeit bereits zum DORT.con angemeldet.
• • • Jetzt liegen hier aber diverse Leseproben und ein Romanauftrag, die erledigt werden wollen. Also hat der erwachsene Christian in mir entschieden, den DORT.con für sich abzusagen, um sich seiner Schreibarbeit zu widmen. Das Kind in mir ist darüber natürlich traurig, aber dafür kann es natürlich auch an dem DORT.con-Wochenende mit den Figuren und Orten meiner Projekte spielen.
• • • Diese Entscheidung hat natürlich auch einen gewissen einsamen Unterton; statt gesellig zu sein in Dortmund werde ich allein zuhause an meinem Computer sitzen. Aber so ist das eben für angehende wie auch bereits veröffentlichte Autoren: Mitunter treffen sie einsame Entscheidungen.