Mittwoch, 30. Juli 2014

Die Rede von Neil Gaiman, die zu meiner Kerze der Inspiration wurde

• • • Es gibt Zeiten, in denen man als Schriftsteller sich im Dunkeln der Hoffnungs- und Auswegslosigkeit verloren fühlt. In denen man keinen Weg mehr sieht, weil es kein Licht gibt, das die eigene Finsternis durchdringt. In solchen Zeiten ist es hilfreich, eine Kerze der Inspiration zu besitzen - das kann entweder eine tatsächliche Kerze sein, die man anzündet, oder etwas anderes, das neue Möglichkeiten aufzeigt und die Dunkelheit aus dem Autorenschädel vertreibt. Und idealerweise ist es hilfreich, mehrere dieser Kerzen zu haben. Eine solche Lichtquelle ist für mich eine Rede von Neil Gaiman, die er 2012 vor der Abschlussklasse im Fach Kunst einer Universität in Philadelphia (USA) gehalten hat.

• • • Diese zwanzigminütige Rede wurde komplett mitgeschnitten und kann bei YouTube als angesehen werden. Ich will gar nicht auf die einzelnen - für mich sehr inspirierenden - inhaltlichen Punkte der Rede eingehen; das würde den Rahmen eines Blogpostings sprengen. Aber ich möchte den Videoclip hier in meinem Blog sehr gerne teilen, weil ich glaube, die Rede könnte für die eine oder den anderen Autor_in ebenso wie für mich zu einer sinnbildlichen Kerze der Inspiration werden.

• • • Es ist wirklich sinnvoll, solche Kerzen zu haben. Eine der stetigen Kämpfe, die ein Autor ausficht, ist der gegen die eigenen Fäigkeits- und Selbstwertzweifel. Jedes Hilfsmittel, das mich aus dräuender oder eingetretener Finsternis herausholen kann, ist mir daher sehr willkommen - insbesondere, wenn es ein solch lichtstarkes ist wie diese Rede, für die ich Neil Gaiman sehr dankbar bin:



Dienstag, 29. Juli 2014

Eine neue Staffel der lebenden Toten

• • • Seitdem die Zombieserie "The Walking Dead" in Deutschland zu sehen war, verfolge ich die Abenteuer von Sheriff Rick Grimes und der Menschen, die sich um ihn herum versammelt um das Überleben in einer apokalyptischen Welt kämpfen. Hatte die erste Staffel mich regelrecht umgehauen, so empfand ich die zweite Staffel als zu langatmig und dröge. Die dritte Staffel der TV-Serie war wieder dynamischer und spannender. Jetzt habe ich begonnen, die vierte Staffel zu gucken.

• • • Aktuell habe ich die ersten sechs der insgesamt sechszehn Episoden gesehen ... und die haben mir bislang gut gefallen. Die Grippewelle im Gefängnis finde ich eine feine Idee, auch um unter den neuen Nebenfiguren aufzuräumen. Zwar war die Rettung von Glenn in letzter Sekunde (Episode 5) ein bisschen unglaubwürdig, aber das sind Zombies (um die es in der gesamten Serie ja geht) an sich ja schon, also ist dieser Schnitzer okay. Die Wiedereinführung des Governors in Episode 6 gefiel mir, einige der Bilder (z.B. der Governor vor der brennenden Stadt) waren zwar etwas gewollt, aber gut inszeniert.

• • • Leider muss ich mich den Kritikern anschließen, die das bewusste Auslassen schwuler oder lesbischer Figuren bemängeln (obwohl diese in der Comicvorlage vorkamen; Link1, Link2, Link3, Link4) - wie man queere Charaktere in eine spannende Romanhandlung einbauen kann, ohne das Thema der Homosexualität an sich überstark werden zu lassen, zeigt beispielsweise der Roman "Infektion" von Ben Tripp. Bleibt nur zu hoffen, dass die Figur des "Aaron", die in der Comicserie ab Episode 67 bis heute vorkommt, im TV auch zu sehen sein wird und tatsächlich schwul sein darf.

• • • Während ich noch die vierte Staffel gucke, arbeiten die Produzenten der Serie bereits an der fünften Staffel, die ab Oktober gesendet werden soll. Auf der Comic-Con in den USA gab es bereits einen Trailer mit ersten, vielversprechenden Bildern zu sehen (den Link hierzu findet Ihr hier). Für mich ist "The Walking Dead" weiterhin einer meiner Leib-und-Magen-Serien ... was im Zusammenhang mit den umfangreichen und in jeder Episode vorkommenden Splatter-Effekten eine pikante Bedeutung bekommt. Muharharhar. :-)