Donnerstag, 8. September 2011

Der Ersatz-Hitler geistert noch im Netz

• • • Ich nutzte Google (»googlen« darf man ja nicht sagen, sagt Google), um ein paar Links zur »Perry Rhodan«-Dokumentation zu suchen, da stolperte ich über »World News«, die unter der Web-Adresse www.wn.com Nachrichten aus aller Welt präsentiert. Dabei verlinkt sie jedoch nur Online-Artikel anderer News-Seiten auf ihrer. Und dort fand ich auch eine Seite, die auf den unsäglichen ZEIT-ONLINE-Artikel verweist - unter dem Titel »Perry-Rhodan-Dokumentation Der Ersatz-Hitler aus dem All«
• • • Genau: Während zeit.de den Titel ihres Artikels aufgrund der Leserproteste änderte, blieb uns der »Ersatz-Hitler aus dem All« bei wn.com erhalten. Und nein, ich empöre mich jetzt nicht. Aber ein verblüfftes Kopfschütteln sei mir erlaubt.
• • • Die Artikel-Link-Seite bei wn.com findet Ihr unter http://article.wn.com/view/2011/08/30/PerryRhodanDokumentation_Der_ErsatzHitler_aus_dem_All/

»Perry Rhodan« ausverkauft

• • • Trotz regnerischer Wetterprognose packte ich meine Kordjacke und warf mich in den Bus, um zum Bahnhof Zoo zu fahren. Ziel war die Bahnhofsbuchhandlung, wo ich üblicherweise meine Romanhefte kaufe. Der aktuelle »Professor Zamorra« sollte es diesmal sein, der erste Roman der neuen Bastei-Serie »2012« sowie (als später Einstieg in den aktuellen Romanzyklus) ein »Perry Rhodan«. Doch zu meiner Verblüffung war von der Serie rund um den »Erben des Universums« keine Spur zu entdecken. »Wir hatten gestern schon keine mehr«, meinte der nette Herr in der geräumigen Buchhandlung. »Keine Ahnung, was da los ist.«
• • • Ich klärte ihn auf: 50 Jahre »Perry Rhodan«, derzeit viel los in den Medien und so. Aber dass es »Perry Rhodan« so gänzlich ausverkauft war, darüber waren wir dann doch verdutzt.
• • • Also ab nach Schöneberg zum Einzelhändler. Doch auch in diesem Kiosk: Fehlanzeige. Und auch der Zeitschriftshändler zwei Blocks weiter hatte keinen »Perry Rhodan« mehr für mich.
• • • Mit einer Mischung aus Verblüffung und Verwunderung, zusammen mit einem Hauch Frustration, machte ich mich auf den Heimweg. Es hatte zu regnen begonnen. Ich nahm mir vor, morgen noch einmal mein Glück zu versuchen. »Freitags kommt der Perry ja immer«, hatte mir der Bahnhofbuchhandelsmann in Aussicht gestellt. »Die normale Serie und die 5. Auflage«, hatte er gesagt. In Gedanken ergänzte ich: »Und ab Ende des Monats dann die Neo-Serie, alle zwei Wochen.«

WDR-Fotostrecke rund um »Perry Rhodan«-Autor Wim Vandemaan

• • • Einer meiner Freunde studiert Psychologie und weilt derzeit deshalb in den USA. Da mag man denken, dass dies weit weg von allem Möglichen ist. Umso verblüfft erfreuter war ich, als ich heute von ihm eine E-Mail mit einem Link zu einer Fotostrecke des WDR bekam. Die neun Bilder geben einen Einblick in die Arbeitsumgebung des »Perry Rhodan«-Autors Wim Vandemaan.
• • • Das Besondere: Man kann nicht nur die Bilder sehen, sondern dazu auch kurze Audioclips hören, die der Autor eingesprochen hat. Dies vermittelt einem den Eindruck, näher an dem Gesehenen dran zu sein.
• • • Vielen Dank alos, Eiko, für den Link, den Ihr hier findet: http://www.wdr.de/Fotostrecken/wdrde/Kultur/2011/09/perryrhodan.jsp

Montag, 5. September 2011

Politik via Pseudonymforderung

• • • Diese Zeit ist schnelllebig: Kaum ist die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern ist medial und floskelig durchgekaut (SPD und Grüne gewinnen, CDU verliert, FPD fliegt raus, NPD weiterhin drin, extrem niedriges Wahlbeteiligung), da kommt am Tag danach sogleich aus der parteipolitischen Ecke genau das, was die Menschen in Deutschland so partei- und politikverdrossen macht: Ablenkung. Heute fordert diverse Parteipolitiker und politische Aktivisten (darunter Sascha Lobo, aber kein einziges Mitglied der Piratenpartei) öffentlichkeits- und vor allem medienwirksam ein »Recht auf Pseudonym« bei Google+ (Link: HIER).
• • • Dabei repitieren sie nur das, was seit langer Zeit in Bezug auf Facebook und andere soziale Netzwerke im Gange ist: eine Diskussion, ob Pseudonyme bei Facebook oder Google+ erlaubt sein sollen oder nicht. Die Forderung nach dem »Recht auf Anonymisierung im Internet« ist nicht neu und nicht brandaktuell geboren: Seit Monaten ist klar, dass Google+ ebenso wie Facebook in seinen Nutzungsbedingungen die Angabe realer Namen erwartet. Und es ist auch bekannt, dass diese Firmen (Google Inc. als Aktiengesellschaft, Facebook Inc. als Kapitalgesellschaft) dies hauptsächlich tun, um sich gegen Forderungen abzusichern - ganz ehrlich: Hier geht es doch ums Geld und nichts anderes!
• • • Aber gerade jetzt, nachdem die Pseudonym-Forderungs-Diskussionswelle gegen Facebook abgeebbt ist und die gegen Google+ in Deutschland in den letzten Monaten (seit Start der halboffenen Beta) nur mäßig ist Fahrt gekommen ist, just heute nach der Wahl in MV nutzen eine handvoll Leute die Gelegenheit und proklamieren medial eine Forderung, die seit Beginn der sozialen Netzwerke immer wieder in den Raum gestellt wird (also nicht neu ist) und die ganz einfach umgangen werden kann (indem man einfach ohne großes Mediengetrommel einen anderen Namen angibt, so wie das tausende Menschen bei Facebook und Google+ tun).
• • • Denn wir wissen doch (spätestens nachdem Facebook immer noch an der Angabe von Klarnamen festhält): Am Ende wird diese lautstarke Forderung nichts verändern. Und das wissen alle, die den offenen Brief unterschrieben haben. Wem nutzt also dieses Gewese? Meine Antwort: allen, die auf diesem offenen Brief unterschrieben haben - das ganze ist ein (partei)politisches Mediengetue, um Aufmerksamkeit zu erringen. Und die Medien haben am Tag nach der MV-Wahl ein gefundenes Fresschen.
• • • Was Otto Normalmensch nicht weiß: Sascha Lobo hat bereits im Juli dieses Jahres das Thema »Klarnamen bei Google+« öffentlichkeitswirksam kommuniziert ... und Herr Dr. Tauber von der CDU (der die heutige Forderung unterschrieben hat) stellt sich damit gegen seinen Parteikollegen Axel Fischer (der hier ein »Vermummungsverbot« im Internet fordert).
• • • Ich kann Euch allen da draußen nur raten: Beschäftigt Euch nicht mit dem politischen Getrommel irgendwelcher Leute, das nur deren öffentlichen Wahrnehmung nutzt. Macht einfach das, was wir alle tun - individuell und ganz privat (ohne mediales Tammtamm) entscheiden, ob Ihr Euren echten Namen angeben wollt oder nicht.

Sonntag, 4. September 2011

Volker Krämer ist tot

• • • Heute Abend um 19:23 Uhr postete Manfred Rückert im BASTEI-Forum (Link), dass der SF- und Horror-Autor Volker Krämer verstorben ist.
• • • Volker Krämer wurde 1955 in Gelsenkirchen geboren und war gelernter Buch- und Offset-Drucker. 1986 gründete er den Merkur-Verlag und gab dort die SF-Romanheftserie »Star Gate – Tor zu den Sternen« heraus, die er dann später ab 1998 als Lektor der Buchausgabe beim Blitz-Verlag betreute und überarbeitete. Durch die Serie »Star Gate« lernte er auch Werner Kurt Giesa , der ihn mit Band 735 (»Tod in der Blauen Stadt«) zunächst als Gastautor, dann als fester Bestandteil des Autorenteams zu »Professor Zamorra« holte. Neben Heftromanen und Hardcovern für »Professor Zamorra« veröffentlichte er auch Romane für die Serie »Sternenfaust«, Kurzgeschichten für die Bastei-Reihe »Schattenreich«, Geschichten und Liedertexte für Kinder sowie verschiedene allein stehende Romane (darunter auch »ALTERA - Spiel um das Leben«)
• • • Ich selbst habe Volker Krämer nie persönlich getroffen. In frühere Interviews mit fantasyguide.de und geisterspiegel.de hinterlies Volker einen überaus sympathischen und durchaus bescheidenen Eindruck. Die Branche hat mit ihm einen geschätzten Kollegen verloren.
• • • Ein Werksverzeichnis Volker Krämers findet man unter http://www.roman-archiv.de/wiki/Kr%C3%A4mer,_Volker.