Dienstag, 26. Juli 2011

Schnaps- und Koksdrossel tot aufgefunden

• • • So, na gut, Amy Winehouse ist tot. Die Sängerin, die seit Jahren eher durch Drogenexzesse und in die Öffentlichkeit gezerrte Privatprobleme auffiel statt durch ihre Musik, wurde in ihrer Wohnung aufgefunden. Und natürlich wird wild spekuliert, die Drogen seien schuld.
• • • Was mich wütend macht ist der Wirbel, der um diese Person gemacht wird. Zwei Alben hat Ms. Toupierfrisur eingesungen, das zweite war dann erfolgreich ... und ja, weil sie ein tolles Talent besaß. Aber täglich sterben Menschen, die ebenso talentiert sind, vielleicht sogar mehr erreicht haben im Leben, ohne dass die Medien ihnen auch nur eine Zeile widmen.
• • • Mal ganz ehrlich: Amy Winehouse hat diese Aufmerksamkeit nicht wegen ihrer Stimme oder wegen ihrer Süchte, sondern nur, weil die Medien sie sich ausgesucht hatten. Es hätte auch jemand anderer sein können, letztlich sind die Celebrities vollkommen austauschbar. Medienmodule und Boulevardredakteure schießen sich auf einzelne, bestimmte Leute ein und versorgen das aufgehypte Volk mit sensationellen Nachrichten. Dabei nehmen sie in Kauf, auf Menschen wie Amy Winehouse einen irrsinnigen Druck auszuüben.
• • • Mein Entsetzen ob des Ablehens von Ms. Winehouse hält sich daher in Grenzen, denn das allgemeine Entsetzen über den Tod einer zeitweise erfolgreichen, zwar talentierten aber drogenabhängigen Sängerin ist von den Medien gewollt und bewusst provoziert. So etwas lenkt ab von den politischen Problemen auf der Welt, den ökologischen Schwierigkeiten vieler Regionen und letztlich auch von den Abhörvorwürfen gegen die, die uns jetzt Bestürzung über den Tod von Amy Winehouse einzureden versuchen.